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Die BWA für Bilanzierer

Die betriebswirtschaftliche Auswertung für Bilanzierer

Diana K. avatar
Verfasst von Diana K.
Diese Woche aktualisiert

🗯️ Was eine BWA ist und für was Sie gut ist erfahren Sie hier:


1.) 🔎Ein Blick auf die Basis BWA:

Die BWA wird in Echtzeit bebucht und basiert auf Ihren Buchungsdaten nach dem Leistungsdatum. Falls dieses nicht vorhanden ist, erfolgt die Einbuchung stattdessen nach dem Belegdatum.

Die BWA enthält einige neue Begriffe. Welche das sind und was diese Aussagen, erfahren Sie jetzt:

✨ Gleich hier oben können Sie alle Positionen der BWA einblenden lassen.
Für Ihre regelmäßigen Checks empfehlen wir die leeren Positionen auszublenden.
So erhalten Sie einen übersichtlichen Blick über Ihre gebuchten Positionen.

1.1.) Die Gesamtleistung

Die Gesamtleistung entspricht Ihren Umsatzerlösen im ausgewählten Zeitraum.

Die Beträge sind dabei Netto, also ohne die darauf entfallende Umsatzsteuer. Damit erhalten Sie einen unverfälschten Blick auf die "Leistung" Ihres Unternehmens.


Tipp 💭: Die übergeordneten Posten, wie die Umsatzerlöse, lassen sich aufklappen.
Hier befinden sich die einzelnen bebuchten (Erlös-) Konten mit Absprungmöglichkeit zum Kontenblatt.

❌ In der klassischen BWA enthält die Gesamtleistung auch Posten wie "Bestandsveränderungen" und "aktivierte Eigenleistungen". Diese Posten/ Konten sind derzeit in Lexware Office nicht darstellbar/ buchbar.

1.2.) Der Rohertrag

Der Rohertrag ist der Betrag, der sich aus der Gesamtleistung (Umsatzerlösen) minus den direkten Kosten der verkauften Waren oder Leistungen ergibt.

Er zeigt also, wie viel "Gewinn" vor Abzug der allgemeinen Betriebskosten (Gesamtkosten) übrig bleibt. Der Rohertrag ist somit ein Indikator für die Rentabilität der eigentlichen Produktion oder des Warenverkaufs. Ein hoher Rohertrag bedeutet, dass das Unternehmen relativ effizient arbeitet und gute Margen erzielt, während ein niedriger Rohertrag auf mögliche Probleme oder hohe Produktionskosten hinweisen kann.



1.3.) Der betriebliche Rohertrag:

Der betriebliche Rohertrag ist die Summe des Rohertrags und der sonstigen betrieblichen Erlöse:

Die sonstigen betrieblichen Erlöse hängen nicht mit den typischen Waren- und Leistungserlösen zusammen. Es sind vom Kerngeschäft losgelöste Erlöse, wie z.B. Sachbezüge oder Währungsumrechnungen.

Der betriebliche Rohertrag zeigt somit nicht nur den Rohertrag im Zusammenhang mit den Waren- und Leistungen, sondern mit den umfassenden Erlöse vor Abzug der allgemeinen Betriebskosten.

1.4.) Die Gesamtkosten

Die Gesamtkosten entsprechen den vorher genannten allgemeinen Betriebskosten. 💭 Umgangssprachlich nennt man diese auch "Fixkosten".
Im Detail handelt es sich um alle weiteren anfallenden Kosten, jedoch ohne die direkten Kosten für das Material und der Waren. Die Material- und Warenkosten sind bereits beim Rohertrag berücksichtigt worden.
Ausgenommen sind auch die Aufwendungen und Erträge im Zusammenhang mit dem Neutralen Ergebnis, sowie Steuerbelastungen.

1.5.) Das Betriebsergebnis

Das Betriebsergebnis wird manchmal auch EBIT genannt. Genauer gesagt: "Earnings Before Interest and Taxes", also auf Deutsch "Gewinn vor Zinsen und Steuern".

Man erhält es, wenn man vom betrieblichen Rohertrag die Gesamtkosten abzieht:

Das Betriebsergebnis zeigt also, wie viel Gewinn das Unternehmen erwirtschaftet, ohne das dabei die Finanzierungs- oder Steuerbelastung berücksichtigt werden.

1.6.) "Neutrales Ergebnis"

Das neutrale Ergebnis ist die Summe aus neutralem Aufwand und neutralem Ertrag.

Hierbei werden Kosten und Erträge im Zusammenhang mit Finanzierungen und mit Sondereinflüssen berücksichtigt.

1.6.1.) Neutraler Aufwand

Der neutrale Aufwand umfasst Zinsaufwendungen und sonstige Aufwendungen, die nicht direkt mit dem eigentlichen Unternehmenskonzept verbunden sind:

Der neutrale Aufwand mindert das Betriebsergebnis.

1.6.2.) Neutraler Ertrag

Der neutrale Ertrag umfasst spiegelbildlich die Zinserträge und sonstige Erträge, die nicht direkt mit dem eigentlichen Unternehmenskonzept verbunden sind:

Der neutrale Ertrag erhöht das Betriebsergebnis.

1.7.) Ergebnis vor Steuern

Das Ergebnis vor Steuern entspricht dem Betriebsergebnis abzüglich des neutralen Aufwands zuzüglich des neutralen Ertrags.

1.8.) Vorläufiges Ergebnis

Dem "Ergebnis vor Steuern" werden diese gebuchten Steuern hinzu- bzw. abgerechnet. Handelsrechtlich stellen diese Steuern Betriebsausgaben dar.

Steuerrechtlich sind diese jedoch nichtabzugsfähige Betriebsausgaben.

💭 Die Umsatzsteuer und die Vorsteuer sind dabei kein Teil der hier verrechneten Steuern. Die Werte in der BWA sind immer Netto.

Bei der Bilanzierung zählen die Umsatzsteuer, sowie die Vorsteuer als durchlaufende Posten und werden aus diesem Grund z.B. auch nicht in der GuV berücksichtigt.


2.) %Gesamtleistung und %Gesamtkosten

Alle Erlöse, die in die Gesamtleistung einfließen finden Sie prozentual aufgeschlüsselt unter % Gesamtleistung. Die entsprechenden Erlösen bilden zusammen 100%.

Spiegelbildlich verhält es sich bei den Gesamtkosten. Die in die Gesamtkosten einfließenden Kosten bilden zusammen 100%.

Zusätzlich finden Sie die anderen Posten jeweils ins Verhältnis zu der Gesamtleistung bzw. der Gesamtkosten gesetzt.


Beispiel: Die Materialkosten i.H.v. 121,85 € entsprechen betragstechnisch 20,42% der Gesamtkosten.

Beachte hier: Die 121,85 € sind nicht in den Gesamtkosten enthalten.
Sie werden nur ins Verhältnis gesetzt.

Entsprechend betragen die Materialkosten betragstechnisch 9,45 % der Gesamtleistung:

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